…und das Ergebnis ist, dass ich das HTC One, mit dem ich zuletzt experimentierte, verkauft habe und für mich kein Umstieg auf Android stattfinden wird.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen hat Android 4.3 deutlich nicht das an Fortschritt bei der Zugänglichkeit gebracht, das ich mir erhofft habe. Lediglich ein TalkBack-Update brachte die Fähigkeit mit, kontinuierlich durch Listen wischen zu können. Und selbst das haben sie vergeigt: Beim Scrollen landet man auf dem Element, das von ganz unten nach ganz oben wandert, zweimal, man muss also nicht nur auf das Fertigstellen des Scrollens warten, sondern auch dann noch ein weiteres Mal wischen, um auf das nächste Element zu kommen. Wer bei Google diese Dinge programmiert, hat von vernünftiger Usability jedenfalls keine Ahnung.
Weiterhin ist es mir doch egal, ob Android mich jedesmal zutextet, welcher Typ Tastatur erscheint. Das großspurig als „Verbesserung der Tastaturunterstützung“ zu deklarieren, ist Makulatur. Umlaute kann ich deswegen immer noch nicht schreiben.
Und auch bei den Apps, die mir wichtig sind, hat sich in den letzten Monaten nichts signifikantes getan. Fixes an Button-Labels in einem Update wurden mit dem Redesign des nächsten Updates gern auch mal wieder verloren.
Will man sich ein vernünftig zugängliches Android bauen, das kein Google Nexus Android ist, verliert man die Fähigkeit, over the air zu aktualisieren. Man braucht also fürs Flashen neuer Firmware-Updates immer wieder sehende Hilfe. Und Google Nexus Android ist ja nur auf einer limitierten Auswahl von Geräten verfügbar.
Und ein wesentlicher weiterer Grund hat einen Ausschlag gegeben, der nichts mit Barrierefreiheit zu tun hat. In Android 4.3 macht Google es einem deutlich schwerer, seinen aktuellen Standort nicht mit ihnen zu teilen. Schaltet man die Funktion trotzdem aus, funktionieren auf einmal 3/4 der Apps nicht mehr oder nicht mehr richtig. Man ist also gezwungen, Googles Werbepartnern seinen Standort zu verraten, damit diese einem dann personalisierte und ortsbezogene Werbung aufdrängen können. Tut mir leid, aber da vertraue ich meine Daten dann doch viel eher einer Firma an, deren Agenda es ist, mir Hardware zu verkaufen, als einer, die mir Werbung verkaufen will.
Auch die Tatsache, dass man sich gegen heimliche Systemupdates nicht wehren kann, die quasi einer Installation eines Rootkit nahekommen, was anderswo als Malware gilt, trugen dazu bei, dass ich mein HTC One verkauft habe und mein neues Smartphone seit dem vergangenen Donnerstag ein iPhone 5s ist, das seine erste Feuerprobe am Wochenende bereits mit Bravur bestanden hat.
Ich werde Android in Zukunft nur noch dafür nutzen, den Firefox zu testen, und zwar auf von meinem Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Geräten. Ansonsten ist das Experiment „Umstieg auf Android“ für mich beendet.