Nach meinem ersten Post zum Thema Umstieg auf VoIP für unseren Telefonanschluss gingen nicht nur hier ein paar Kommentare ein, sondern auch auf Facebook und Twitter. Hier zunächst mal einiges öffentliches Feedback zu meinem Post von Twitter:

@MarcoZehe mit dem VoIP von der Telekom habe ich bisher nur gute Erfahrungen. Nomadische Nutzung, online konfigurierbar.

— Christian (@lelei) June 8, 2014

@MarcoZehe Nutze Sipgate seit 3 Jahren als Geschäftsanschluss. Nie Probleme gehabt.

— Marcel Otten 🇪🇺 (@73inches) June 8, 2014

@MarcoZehe Die Flexibilität will ich nicht mehr missen. Wo Internet ist, ist dein Festnetz und sonst leitest du es halt um. Läuft prima!

— Marcel Otten 🇪🇺 (@73inches) June 8, 2014

@MarcoZehe Seit Jahren Sipgate und so gut wie nie Probleme!

— Konstantin Seefeldt (@koysino) June 9, 2014

@MarcoZehe wir haben auf der Arbeit komplett auf VOIP umgestellt. Software ist manchmal etwas buggy, im großen und ganzen aber toll

— Niels K. (@niels_k) June 9, 2014

@MarcoZehe wir können einfach selber das Telefonrouting ändern und komplexere Sachen relativ einfach einrichten. Ist ne sehr feine Sache.

— Niels K. (@niels_k) June 9, 2014

@marcozehe Wir haben in der Firma Sipgat und Placetel den Laufpass gegeben (Abbrüche, schlechte Qualität) Leitung ist VDSL25.

— Matthias Slovig (@msslovi0) June 9, 2014

@marcozehe Wir sind jetzt bei http://t.co/6vxKbuep7Q.

— Matthias Slovig (@msslovi0) June 9, 2014

@marcozehe Wir haben dort keinerlei Probleme. Wir nutzen aber auch Snom-Telefone, keine Einrichtung über die Fritzbox.

— Matthias Slovig (@msslovi0) June 9, 2014

…und einen einzigen Tweet mit echter Problembeschreibung nach der Umstellung:

@MarcoZehe meine Tante hat nur Probleme mit VoIP. Oft geht garnichts. Sie erkämpft sich gerade den Analoganschluss zurück #Anwalt

— Steffen B (@steffen1969) June 9, 2014

Das Feedback ist also relativ anbieterunabhängig überwiegend positiv zu bewerten.

Auf Facebook kam noch die Frage auf, was denn eigentlich mit Analoganschlüssen nach der Umstellung passiert, wo überhaupt kein DSL vorhanden ist. Darauf gibt der C’T-Artikel aus Ausgabe 23/2012, S. 124 ff. Antwort, der leider nur als kostenpflichtiger Download zur Verfügung steht. Bei solchen Anschlüssen übernimmt die Telefongesellschaft, also in der Regel die Telekom, den Internetzugang in der Vermittlungsstelle. Die Geräte dafür heißen POTS (Plain Old Telephone System), und der Anschlussinhaber bekommt davon im Zweifel gar nichts mit.

Ein weiterer angesprochener Punkt ist die sog. Nomadisierung des Anschlusses. Das bedeutet, dass man seinen Festnetzanschluss nutzen kann, auch wenn man in einem fremden WLAN angemeldet ist, indem man einen Sip-Client auf dem Computer oder Smartphone installiert und mit seinen Zugangsdaten füttert. Sipgate unterstützt diese von Haus aus, weil es sich hier um einen Anbieter ohne Festnetzbindung handelt. Die Telekom unterstützt sie ebenfalls. Andere Anbieter wie O2 unterstützen sie nicht. Man erkennt dies in der Regel daran, ob man für seinen Zugang echte Zugangsdaten bekommt (wie bei der Telekom) oder einen Router, den man einsetzen muss und der sich nur mit einer PIN im Netz anmeldet und alles andere selbst übernimmt (O2). Bei der Nomadisierung ist nur ein wichtiger Punkt zu beachten: Wählt man einen Notruf, gehen Polizei und Feuerwehr davon aus, dass man sich an seinem Festnetzort befindet. Ist man woanders, muss man dies entweder selbst mitteilen können oder im Vorwege konfigurieren, welchen Standort der VoIP-Anbieter im Falle eines Notrufs übermitteln soll, wie man dies z. B. bei Sipgate konfigurieren kann.

Apropos Sip-Clients: Für Windows gibt es den Client PhonerLite, welcher weitgehend gut zu bedienen ist und bei Sipgate sogar direkt, mit den eigenen Daten vorkonfiguriert, heruntergeladen werden kann. Für Screen-Reader-Benutzer ergeben sich ein paar leichte Probleme mit nicht beschrifteten buttons und manchmal einer etwas eigenwilligen Tastaturbedienung. Ansonsten scheint es aber nach meinen bisherigen Tests gut mit NVDA zusammenzuarbeiten.

Für iOS bin ich nach etwas Recherche auf Acrobits Softphone gestoßen, der vollständig mit VoiceOver bedienbar ist. Die Konfiguration von Sipgate ist denkbar einfach, und durch die Möglichkeit, Anrufe per Push-Service entgegenzunehmen, muss dieser Client auch nicht ständig im Hintergrund laufen und Batteriestrom verbrauchen.

Eine weitere Frage, die bei uns aufkam, und für die ich mal etwas recherchiert habe, ist die des Datenschutzes und der Abhörsicherheit von VoIP-Gesprächen im Vergleich zu Festnetztelefonie. Habe einen Forums-Thread dazu gefunden, der mir der vielversprechendste erschien. Die wirklich wichtigen Infos stehen in den Beiträgen 6 und 7, das Fazit des Fragestellers in Beitrag 8.

Ein letzter Punkt in diesem Beitrag betrifft die viel beworbene HD-Telefonie, die mit VoIP möglich wird. Die Realität hierzu scheint im Moment noch zu sein, dass netzintern (also von Telekom zu Telekom oder Sipgate zu Sipgate) bei entsprechenden Endgeräten auf beiden Seiten Verbindungen problemlos zustandekommen, dies über Netzgrenzen hinweg aber noch nicht funktioniert. Da die Sprachqualität in der Tat deutlich höher ist als beim herkömmlichen Codec (der Frequenzumfang verdoppelt sich fast), ist zu hoffen, dass im Zuge der immer weiter fortschreitenden Umstellung auf VoIP diese Netzgrenzen wegfallen.

Ich danke nochmals allen, die mir auf verschiedenen Wegen Feedback zu meinem ersten Beitrag gegeben haben! Feedback ist auch weiterhin sehr willkommen, das Projekt ist noch nicht abgeschlossen, die Entscheidung für eine baldige Umstellung noch nicht gefallen. 🙂