Apple hat in den letzten 12 Monaten seine iPad-Linie ziemlich runderneuert und breit aufgestellt. Für die meisten gibt es auch mehr als eine Tastatur zur Auswahl im Apple Store. Hier mal ein kleiner Überblick.
Die Modellreihen 🔗
Die Modelle reichen von den im Oktober neu aufgelegten iPad 10.2“-Modellen als Einsteiger-Modell, über das im März erschienene ipad Air 3 als Mittelklasse-Modell bis hin zu den iPad Pro in zwei unterschiedlichen Größen, 11“ und 12,9“.
Das iPad der 7. Generation kommt in einer neuen Bildschirmgröße daher, 10,2“. Die Auflösung ist in einem für Apple üblichen Retina-Rahmen gehalten, 264 DPI. Von den äußeren Maßen ähnelt es dem iPad Air 3 (siehe unten), ist aber etwas dicker, und spielt allgemein in ungefähr einer Liga mit den bisherigen klassischen 9,7-Zoll-Modellen. Es ist allerdings mit 7,5 mm etwa so dick wie die bisherigen Einsteiger-iPads oder auch das iPad Air der 1. Generation aus 2013. Der Prozessor ist ein A10 Fusion, welcher erstmalig im iPhone 7 und 7 Plus aus 2016 verbaut wurde. Er dürfte somit für die meisten Aufgaben noch gut ausreichen. Das iPad hat einen Home-Button mit Touch ID und sowohl eine Front- als auch rückwärtige Kamera. Es kommt in den Speichergrößen 32 und 128 GB daher.
Das iPad Air der 3. Generation, das von Apple im März nach längerer Pause bei den iPad-Air-Modellen wieder aufgelegt wurde, ist von den äußeren Maßen dem Einsteiger-iPad ähnlich, ist aber dünner, nämlich nur 6,1 mm und somit so dünn wie das iPad Air der 2. Generation aus 2014. Die Bildschirmdiagonale beträgt etwas größere 10,5 Zoll, es gibt also bei gleicher Gehäuseausdehnung weniger Ränder. Es hat den A12 Bionic Chip an Board, welcher auch im iPhone XS und XR steckte. Er liegt somit leistungsmäßig nur knapp unter den deutlich teureren iPad-Pro-Modellen. Auch das iPad Air 3 hat einen Home-Button mit TouchID und für ein Tablet recht ordentliche Kameras. All diese Modelle haben auch noch einen Kopfhöreranschluss in 3,5 mm Klinke. Das iPad Air 3 ist wahlweise mit 64 oder 256 GB Flash-Speicher zu haben und dürfte somit für die meisten Ansprüche locker ausreichen. Es ist auch das Modell, auf dem gerade dieser Blogbeitrag verfasst wird.
Das iPad Pro der 3. Generation kommt in einer neuen, nämlich 11-Zoll, und einer altbekannten Größe, 12,9 Zoll, daher. Die Gehäuseform hat sich gegenüber früheren Generationen grundlegend geändert. Sie ist wieder eckig, ähnelt ein bisschen dem iPhone 5S oder SE. Es ist mit 5,89 mm nochmals dünner als das iPad Air 3, und durch geschickte Bauweise ist das 12,9“-Modell kleiner als seine Vorgänger mit gleicher Bildschirmdiagonalen. Beide Modelle haben den A12X Bionic Chip, einen aufgebohrten A12, wie Apple das seit jahren in seinen teuersten Modellen praktiziert. Sie kommen als erste iPads nicht mehr mit einem Lightning-Anschluss zum Laden, sondern mit USB C. Man kann also nicht mehr mit einem Kabel sowohl iPhone als auch iPad pro laden. Aber man kann mit einem Kabel jetzt MacBook und iPad laden, das ist doch auch was. 😉 Das iPad pro kommt mit FaceID, hat keinen Home-Button mehr. Wie bei den neueren iPhones werden Streichgesten vom unteren oder oberen Bildschirmrand benutzt, um zum home-Bildschirm oder dem App Switcher zu kommen bzw. Das Kontrollzentrum oder die Mitteilungszentrale zu öffnen. Diese Gesten funktionieren übrigens auch auf iPads mit Home-Button, wer möchte, kann also schon mal üben, bevor vielleicht irgendwann die Umstellung auf ein iPad pro erfolgt. Auch der Kopfhörer-Anschluss fällt weg, hier kommt man also nur mit AirPods oder anderen drahtlosen Kopfhörern, oder solchen mit USB-C-Stecker, weiter. Die Kameras sind entsprechend der FaceID-Fähigkeiten besser als in den anderen Modellen. Die Speicherkapazität gibt es in vier Größen: 64, 256, 512 GB und erstmalig 1 TB. Die Modelle schlagen mit mindestens 879€ deutlich mehr zu Buche als die günstigeren iPad-Air-3-Modelle.
Allen iPads gemein ist, dass sie mit entweder nur WiFi- oder WiFi+Mobilfunk-Optionen daher kommen. Für die Mobilfunkoption wird eine Nano-SIM benötigt. Die iPad-pro-Modelle unterstützen darüber hinaus auch eine E-SIM. Die ipad- und ipad-Air-3-Modelle gibt es in den Farben Spacegrau, Silber und Gold, bei den iPad-Pro-Modellen entfällt die Gold-Option.
Meine persönliche Empfehlung ist: Wer FaceID nicht braucht, oder nicht unbedingt den am höchsten gezüchteten Prozessor braucht oder nichts vom TrueTone-Display des iPad Pro hat, fährt mit einem iPad Air der 3. Generation ausgezeichnet. Ich persönlich mag außerdem die nach hinten abgerundete Form der iPad- und iPad-Air-3-Modelle lieber als die eckige Form der Pro-Modelle. Sie schmeicheln einfach besser in der Hand. Aber das ist reine Geschmackssache, entscheidend sind andere Werte, unter anderem der Preis.
Die Tastaturen 🔗
Apple 🔗
Apple hat für all seine iPad-Modelle Tastaturen im Programm. Diese sind zumeist gleichzeitig als Hülle konzipiert, die die Front des ipads schützen. Sie hören auf den Namen Smart Keyboard. Die Modelle für das iPad Pro 9,7“, also das kleine Modell der 1. Generation, und dasjenige für iPad Pro 10,5“, iPad Air 3 und iPad 10,2“ sind dabei allerdings so konstruiert, dass im aufgeklappten Zustand ein Teil der Seite auf der Tischplatte zu liegen kommt, der auch das Display schützen soll. Es sollte also darauf geachtet werden, dass man das iPad nicht auf etwas schmutziges, z. B. In einem Café, stellt. Bei den Smart Keyboards für die neuen iPad-Pro-Modelle wurde dieser Umstand beseitigt, diese iPad-Hüllen falten sich anders auf. Sie sind außerdem stabiler als die Smart Keyboards der 1. Generation, was das Halten des iPads angeht.
Alle Smart Keyboards werden über den Smart Connector, der sich an einer der Längsseiten des iPads befindet, angeschlossen und mit Strom versorgt. Sie haben keinen eigenen Akku. Demzufolge ist auch das neue Einsteiger-iPad das erste seiner Klasse mit einem Smart Connector. Apple kann so diese gleiche Tastaturhülle für gleich drei Modelle anbieten.
Die Tastaturen schreiben sich recht flüssig, sind aber aufgrund ihrer Beschaffenheit und sehr flachen Bauweise ohne jegliche Federung der Tasten ausgestattet. Der Anschlag kommt einem daher zunächst ungewohnt vor. Die Tasten klackern auch mal recht laut. Und sie sind im Vergleich zu Tastaturen anderer Hersteller recht teuer. Auf dem Schoß lassen sie sich nur bedingt einsetzen. Und sie schützen die Rückseite des iPads nicht. Hierfür braucht man eine Hülle, die idealerweise mit dem Smart Keyboard harmoniert. Stilgut hat z. B. Ein solches Back Cover im Angebot, das sie fürs iPad Pro 10,5“ konzipierten und das auch fürs iPad Air 3 und iPad 10,2“ funktioniert.
Apple bietet in der Apple Store App als kompatibles Zubehör auch sein Magic Keyboard an, das auch bei stationären Macs zum Einsatz kommt. Dies koppelt sich über Bluetooth und ist auch ansonsten eine externe Tastatur im wörtlichen Sinn, sprich es gibt keine Integration oder Anschlussmöglichkeiten für iPads. Dafür bekommt man auf Wunsch ein Modell mit Ziffernblock, wenn dies benötigt wird.
Logitech 🔗
Logitech hat gleich eine ganze Fülle von verschiedenen Tastaturmodellen im Angebot. Verwirrend ist, dass sie für fast jede iPad-Generation wieder irgend einen neuen Namen dafür erfinden, so dass man genau schauen muss, welches Modell für welches iPad geeignet ist. Ich hatte hier im Blog ja schon mal einige ältere Modelle getestet. Für die aktuellen Modelle der iPads hat Logitech auch jeweils ein Pendant. Für iPad 10,2“ und iPad Air 3 gibt es ganz neu zwei passende Slim Folio Modelle, die sich an die jeweilige Gehäusedicke gut anpassen. Sie bestehen aus der Tastatur und einem Kunststoff-Deckel, in den das iPad eingepasst wird. Im Gegensatz zu früheren Folios wurde hier also ein ganzheitlicher Einsatz gewählt und nicht nur Passstücke an den vier Ecken, die leicht brechen konnten. Das macht alles einen deutlich stabileren Eindruck als früher. Ich war ja zu Zeiten des iPad Air 2 ein sehr großer Fan des passenden Type+ Cases für das Modell. Logitech hat in diesem Modell fürs iPad Air 3, das ich jetzt seit kurzem im Einsatz habe, die wirklich schöne Tastatur des Type+ mit einem ganzheitlichen Schutz im Folio-Design kombiniert. Ich empfinde dies als sehr gelungen.
Eine etwas teurere und ältere Variante sind die Slim Combos, die aus einer abnehmbaren Tastatur und einem Kunststoffdeckel mit verstellbarem Aufsteller bestehen. Dieses zweiteilige Design macht die Konstruktion allerdings sehr viel dicker als die Folios. Auch empfand ich dieses, als ich es mit dem iPad Pro 10,5“ 2017 im Einsatz hatte, als sehr instabil und frickelig. Das Gehäuse knarzte beim Anfassen recht billig vor sich hin.
Für die Pro-Modelle gibt es ebenfalls eine, den Modellen entsprechend etwas teurere, Variante an Tastatur- und Schutz-Kombination. Diese habe ich allerdings selbst nicht ausprobiert, weiß also weder etwas über die Dynamik noch die Gehäusequalität.
Weitere Modelle 🔗
Apple hat auch noch ein paar deutlich günstigere Tastaturen im Angebot. Auch bei Amazon gibt es schon Tastaturhüllen für iPad-Modelle im Wert von 30-50€. Hier kann ich aber nur raten: Ausprobieren und ggf. auch das Rückgaberecht in Anspruch nehmen.
Fazit 🔗
Ich bin, was Tastaturen angeht, recht empfindlich und schon seit Jahren ein Fan von Logitech. Logitech hatte leider nur länger kein passendes Folio fürs iPad Air 3 im Angebot. Das brachten sie erst jetzt zusammen mit dem fast baugleichen Folio fürs 10,2“-iPad heraus. Nach den Erfahrungen aus 2017 kam das für das iPad Air 3 passende Slim Combo für mich natürlich nicht wieder in Frage, also nutzte ich zunächst das Smart Keyboard und ein Back Cover von Stilgut. Aber jetzt, da ich wieder ein Folio habe, das nicht groß aufträgt und auch im Vergleich nicht so schwer ist, aber das iPad ordentlich schützt und mir ein tolles Schreibgefühl gibt, kann ich auch euch das Slim Folio nur wärmstens empfehlen, egal für welches der beiden iPad-Modelle ihr euch entscheidet. Achtet nur darauf, dann auch das richtige Slim Folio dafür zu kaufen, denn sie sind für die Modelle spezifiziert. Und es gibt sie zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels nur bei Apple selbst, nicht bei Amazon und nicht mal auf der Logitech-Seite.