Leser meines Blogs wissen, dass ich ein großer Fan der Apple AirPods bin. Seit kurzem habe ich jetzt auch die AirPods Pro und bin hellauf begeistert.
Ich hatte im oben verlinkten Artikel ja schon geschrieben, dass die AirPods 2 eine deutliche Verbesserung gegenüber den AirPods der 1. Generation darstellen. Unter anderem durch den neuen H1-Chip gibt es kaum noch wahrnehmbare Latenzen bei der Benutzung von VoiceOver. Seit ich die Dinger habe, benutze ich de facto keine kabelgebundenen EarPods mehr.
Apple hat sich mit der Ergänzug der AirPods Pro noch selbst übertroffen. Diese haben natürlich auch einen H1-Chip und somit ebenfalls keine Latenzprobleme mit VoiceOver. Sie haben aber auch aktive Geräuschunterdrückung, Active Noise Cancelling (ANC), im Gepäck. Hierdurch werden Geräusche von außen so gefiltert und unterdrückt, dass sie kaum noch zu hören sind und man sich ganz auf die Musik und die Sprachausgabe konzentrieren kann.
Das wird erreicht, indem durch eingebaute Mikrofone die Umweltgeräusche wahrgenommen werden und daraus ein umgekehrtes Audiosignal errechnet wird, das die eintreffenden Schallwellen neutralisiert. Das Geräusch, das die AirPods dann an das Ohr weiterleiten, ist fast komplette Stille. Gerade tiefe Geräusche wie das Rumpeln von Zugrädern, Stimmengemurmel, Fahrgeräusche eines Autos oder die Turbinen eines Flugzeugs lassen sich so hervorragend unterdrücken. Apple liefert für die AirPods Pro sehr gut passende Ohrstöpsel in drei Größen mit, so dass der Gehörgang gut abgedichtet wird.
Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung gibt es natürlich schon länger. Sie kommen in vielen verschiedenen Formen daher: Als Im-Ohr, z. B. die Bose Quiet Control 30 oder deren Vorgänger, die kabelgebundenen QC 20, die Bose QC 35 Over-Ear-Kopfhörer, die Apple Beats Studio 3 Over-Ear-Kopfhörer, Sony WH1000X3, sind nur einige Beispiele. Viele dieser Kopfhörer machen ihre Geräuschunterdrückung wirklich gut. ich habe alle oben genannten Produkte selbst im Einsatz gehabt oder bis zum Erwerb der AirPods Pro aktiv genutzt. All diese hatten aber auch mehrere Probleme, die sämtlichst von den AirPods Pro gelöst werden.
Da ist zum einen das Latenzproblem. Selbst die Apple-eigenen Beats-Kopfhörer kommen noch nicht mit H1, sondern dem älteren W1-Chip, der in den AirPods der 1. Generation enthalten war, und leiden somit unter ähnlichen Latenzproblemen. Andere Hersteller müssen sich gänzlich auf den AAC-Codec verlassen oder unterstützen diesen erst gar nicht, so dass die Latenz höher und die Musikqualität schlechter ist.
Zum anderen hat Apple ein Problem gelöst, das alle anderen Kopfhörer bisher hatten: Sie haben auch innen ein Mikrofon eingebaut, das Schallwellen aufnimt, und zwar die der körpereigenen Geräusche. Überlat hörbares Atmen oder ein unangenehmer Druck auf den Ohren sind häufige Nebeneffekte bei vielen Kopfhörern mit aktiver Geräuschunterdrückung. Dadurch, dass Apple auch diese filtert, hat man nicht mehr das Gefühl, seinen eigenen Atem oder andere vom Körper erzeugte Geräusche überlaut zu hören. Der Tragekomfort und auch mein sonstiges Wohlbefinden auch bei längerer Nutzung der aktiven Geräuschunterdrückung sind deutlich höher mit den AirPods Pro als mit jedem anderen bisher genutzten Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung.
Auch ist das Testen der Passform im Ohr ein sehr cleveres Feature, das es bei den anderen Kopfhörern nicht gibt. Apple testet mit Hilfe der eingebauten Mikrofone selbst, wie gut die AirPods im Ohr sitzen und gibt Empfehlungen für die Anpassung des Sitzes der AirPods im Ohr, oder empfiehlt, eine andere Spitze aufzusetzen. Meine Ohren brauchen z. B. die größte der drei Spitzen auf beiden Seiten, um nicht nur gefühlt, sondern auch gemessen, richtig abzudichten und die volle Wirkung der Geräuschunterdrückung zu entfalten.
Fazit 🔗
Für nur 50 Euro mehr als für die AirPods 2 mit kabellosem Ladecase gibt es ein Paket an Kopfhörern, das sich wirklich rundum lohnt. Ich nutze beide AirPods-Modelle nach Bedarf, die Pro, wenn ich absolute Ruhe haben möchte oder auf einer längeren Zugfahrt oder demnächst auch im Flugzeug. Und die AirPods 2, wenn es schnell gehen muss und ich trotzdem die Umgebung wahrnehmen möchte. Ich kann zwar auch die AirPods Pro in den Transparenzmodus schalten, sie sind aber etwas fummeliger aus ihrem Case zu nehmen als die AirPods 2. Außerdem haben meine Ohren eine etwas seltsame Eigenschaft: Wenn ich im Bett liege, verändern sich meine Gehörgänge irgendwie etwas, und die AirPods Pro dichten nicht mehr richtig ab. Das führt zu unangenehmen Schieflagen beim Klang. Die AirPods 2 sind da unkritischer, weshalb ich im Bett immer diese nehme.
Ich kann diese, gerade für alle Nutzer von iOS- oder Macs, aber auch für die Nutzer anderer Geräte und Betriebssysteme nur wärmstens empfehlen. Für mich hat sich der Kauf definitiv gelohnt, und ich werde andere Kopfhörer wohl demnächst mal feilbieten. 🙂